Francesco Friedrich sichert sich alle Kristallkugeln – Doch bei der WM wird es brenzlig
Pirna – Als Francesco Friedrich (34) kürzlich vom Weltcup in dem norwegischen Lillehammer zurückkehrte, brachte er gleich drei weitere Kristallpokale mit. In seinem Heim in Pirna ist der Trophäenschrank bereits prall gefüllt, denn in wenigen Wochen kehren auch die WM-Trophäen auf ihren gewohnten Platz zurück …
Am vergangenen Wochenende ließ sich der 34-jährige Sportler mit den Pokalen für den Gesamtsieg im Weltcup feiern – in den Disziplinen Zweier, Vierer und Kombination. Damit besitzt er nun beeindruckende 22 Kristallkugeln in seiner Sammlung.
Der Gewinn der Wertungen in dieser Saison gestaltete sich allerdings als knapper Kampf. Sein hartnäckiger Konkurrent Johannes Lochner aus Berchtesgaden lag im Zweier lediglich 15 Punkte zurück, während im Vierer ein Rückstand von 69 Punkten verzeichnet wurde.
"Bei der WM wird es eng", so lautete die Einschätzung von Heimtrainer Gerd Leopold. "Im Zweier haben wir keinen Vorsprung mehr, und im Vierer sind es nur ein paar Hundertstel."
Ein positiver Dopingtest des Anschiebers Simon Wulff (24) gefährdete zudem die Ambitionen des Rekordweltmeisters. Mit seiner kraftvollen Unterstützung hatte Friedrich die Konkurrenz förmlich zu Boden geräumt – Unterstützung, die nun fehlt.
Leopold mahnt: "Franz muss bei der WM herausragend fahren. Am besten gelingt ihm das, wenn er zu Beginn einen Vorsprung von ein paar Hundertsteln sichern kann."
Francesco Friedrich: Anschieber müssen für den WM-Einsatz mehr Gewicht mitbringen
Die Titelkämpfe in Lake Placid, USA, starten in drei Wochen.
Am 8. und 9. März will der Sachse gemeinsam mit seinem Anschieber Alexander Schüller den kleinen, nach ihm benannten Pokal gewinnen. Für den achtfachen Zweier-Weltmeister gibt es keine andere Option auf der Anschieber-Position. In Lillehammer wurde bereits Felix Straub (27) getestet.
"Felix kommt nicht in Frage, weil er mit 95 Kilogramm schlicht zu leicht ist", betonte Leopold. "Auch im Vierer müssen die Athleten zusätzlich an Masse zulegen, damit der Schlitten leer bleibt und nicht durch zusätzliches Gewicht belastet wird."
All dies dient dazu, auf den ersten Metern der Wettkampfstrecke den entscheidenden Vorteil zu sichern. Deshalb startet Friedrich am Dienstag in Begleitung von Schüller in den USA, während Anschieber wie Straub und Matthias Sommer (33) in Deutschland bleiben und dort weiter trainieren …